11.08.2023
– Tromsø mit Verlängerung
Die
Sonne hatte die gestrigen Wolken und den nächtlichen Nebel vertrieben. Gegen
6:00 Uhr begann mein Tag und nach den üblichen Vorbereitungsarbeiten habe ich
meinen Reiseblog weiter gefüllt.
Anschließend
ging es weiter in Richtung Tromsø. Die E8 führt direkt zur Stadt. Schon aus
großer Entfernung ist die riesige Tromsøbru (Tromsø-Brücke) zu sehen. Die
Brücke verbindet das Festland mit dem auf einer Insel (Tromsøya) liegenden
Zentrum von Tromsø. Auf der Brücke gibt es zwei Fahrspuren, eine weitere für
Fahrräder und einen getrennten Übergang für Fußgänger. Noch bevor man die
Brücke befährt, wird die Aufmerksamkeit auf ein sehr imposantes weißes Gebäude
gelenkt. Es handelt sich um die Eismeerkathedrale. An der Kathedrale fuhr ich
vorbei und passierte die Brücke in Richtung Zentrum. Nach kurzer Suche gelang
es, entgegen meinen Befürchtungen, einen Parkplatz zu finden.
Tromsø
ist eine schöne Kleinstadt direkt am Meer. Viele kleine alte Holzhäuser aber auch moderne
Gebäude befinden sich dort. Aber keines der Gebäude ist sehr hoch. Im Zentrum
schlägt das Herz der Stadt. Reisegruppen und Einheimische mischen sich hier.
Ich schlenderte durch das Zentrum und nahm einen Imbiss zu mir. Ich hielt mich nicht allzu lange in der Stadt auf, denn die Parkzeit war für zwei Stunden begrenzt und ich wollte schnell weiter zum Nordkap. Dazu musste ich zum Breivikeidet Fähranleger. Dort sollte mich die Fähre nach Svensby übersetzen. Von der E8 aus bog ich auf die Straße 91 ab. Auf ungefähr halber Strecke parkte ich das Auto am rechten Fahrbahnrand, um ein Foto zu schießen.
Als ich das Auto
startete und wieder anfahren wollte drehten die Reifendurch. Am rechten
Fahrbahnrand, dort wo das Fahrzeug von mir abgestellt wurde, gab es keinen
Asphalt. Lediglich ein Sandstreifen liegt zwischen Fahrbahn und einer
angrenzenden abschüssigen Wiese. Sosehr ich mich bemühte, ich bekam das Auto
nicht mehr auf die Fahrbahn, sondern langsam, aber sicher rutschte der Wagen
bei meinen Bemühungen immer tiefer in Richtung Wiese ab. Das Fahrzeug stand
schlussendlich unten auf der morastigen Wiese. Bei meinen Versuchen den Wagen
wieder zu befreien wurde die Front des Fahrzeuges und Teile darunter
beschädigt. Ich konnte erkennen, dass die Klimaanlage auch etwas abbekommen hat
(später stellte ich fest es startet auch nicht mehr). Ich musste Hilfe
herbeirufen.
Viele der vorbeifahrenden Fahrzeuge hatten es eilig, weil sie die Fähre erreichen wollten. Ein Norweger jedoch blieb, bis ich den ADAC angerufen hatte. Mit seiner Unterstützung gelang es die genaue Position für den Abschleppdienst zu bestimmen. Ich
packte alle notwendigen Sachen zusammen, denn an eine Übernachtung im oder auf
dem Auto ist ja nicht mehr zu denken gewesen. Kaum hatte ich das getan so
erhielt ich einen Anruf vom Abschleppdienst. Zu meinem Verwundern musste ich
mit ihm nochmals über Google-Maps die Position genau bestimmen. Wenig später
kam er an. Das Fahrzeug wurde auf den Abschleppwagen gezogen und die Fahrt ging
zurück nach Tromsø. Zum zweiten Mal fuhr ich heute an der Eismeerkathedrale
vorbei und überquerte die Tromsøbru in Richtung Tromsø.
In einem Industriegebiet am Rande der Insel Tromsøya wurde das Fahrzeug abgeladen. Links und rechts befinden sich Werkstätten zwei Supermärkte und andere Betriebe. Nach einigen Erklärungen des Fahrers wurde mir klar, vor Montag werde ich keine weitere Unterstützung erhalten. Die Werkstatt, Bilskadesenteret Tromsø AS, öffnet am Montag um 7:30 Uhr. Ich hoffe die Reparatur ist nicht so schwierig wie den Namen der Werkstatt auszusprechen.
Ein Anruf beim ADAC verschaffte mir einen groben Überblick, was der ADAC in einem solchen Fall an Unterstützung leistet. Mit der Hilfe meines Handys und anhand von Google Maps erforschte ich virtuell die nächste Umgebung. Zwei Hotels wurden mir in der Nähe angezeigt. Die werde ich mal kurz besuchen, so dachte ich…Nach einem längeren Fußmarsch stellte sich heraus, bei dem ersten Hotel handelt es dich um eine Unterkunft für Hafenarbeiter und Matrosen. Das zweite Hotel war schon etwas weiter entfern. Ich stapfte bergauf, lief über Wiesen und um Zäune herum, bis ich völlig durchgeschwitzt war. Bei dem Gebäude handelte es sich nicht um ein klassisches Hotel, sondern um eine Unterkunft für kranke Menschen und ihre Angehörigen. Ich hätte ein Zimmer erhalten können, jedoch der Preis war mir zu hoch. Nun blieb mir nur noch booking.com. Das erste angebotene Hotel gefiel mir vom Preis und der Lage her so gut, dass ich es bis zum Dienstag, den 15. August buchte. Ein Taxi brachte mich zum Smarthotel Tromsø. Ich fiel erschöpft in mein Bett und erwachte erst am nächsten Morgen.
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