Sonntag, 13. August 2023

Tromsø – 2. Tag und 3. Tag oder Wiedersehen macht Freude

2. und 13.08.2023 – Tromsø – 2. Tag und 3. Tag oder Wiedersehen macht Freude

Tag 2 - Ich erwachte in meinem kleinen Zimmer im Smarthotel. Das Zimmer ist so breit wie mein Bett, das sich direkt unter dem Fenster befindet. Das Fenster lässt sich nur eine handbreit ankippen. Mit dem entsprechenden Werkzeug (Werkzeug liegt leider im Auto) könnte ich das ändern. An meinem Fußende erblickte ich eine graue Sichtbetonwand mit der Aufschrift „YOU ARE SMART“. Ob das so zutrifft? 


Ein Schreibtisch und eine Nachtischlampe befinden sich neben dem Bett. Es gibt auch einen kleinen Flachbildschirm. Schränke sucht man vergeblich. Dafür gibt es eine Hakenleiste und eine kleine Kleiderstange mit zwei Bügeln. Vom Fenster aus kann ich in die Wohnzimmer der angrenzenden Gebäude sehen. Ein kleiner Toilettenraum mit Handwaschbecken, Dusche und WC befindet sich neben dem Eingang. Außer Schränken ist alles vorhanden, leider etwas kleingeraten.

Mein Frühstück bestand aus zwei Doppelscheiben belegtes Weißbrot (Käse, Salami und Ketchup). Es handelte sich dabei um Restbestände von meinem Reiseproviant. Ich beschloss noch am Vormittag das Auto zu kontrollieren und einige Dinge an mich zu nehmen. Mein Renault steht leider mehr als fünf Kilometer vom Hotel entfernt. Der Fußweg beträgt laut Google Maps mehr als eine Stunde. Darauf hatte ich wahrlich keinen Bock. An der Rezeption erfragte ich, wo ich einen Fahrschein für die Busslinien erwerben kann. Ich wurde auf einen Kiosk (mit der Aufschrift MIX) in der Nähe verwiesen. Der Kiosk erinnerte mich an einen Bäcker. Nie und nimmer wäre ich auf die Idee gekommen dort nach Fahrscheinen zu fragen. In der festen Erwartung, dass mein Aufenthalt in Tromsø nun doch etwas länger dauern wird, kaufte ich einen Fahrausweis für 7 Tage. Ich bestieg den Bus der Linie 42 checkte vollelektronisch mit meinem Fahrausweis ein und fuhr unter Googles Anleitung 10 Stationen von der Killengreens gate bis Isrenna. 

Gott sei Dank dass es in den Haltestellen und in den Bussen eine elektronische Anzeige gibt. Hätte ich nach dem Weg fragen müssen, so hätte ich mir die Zunge mehr als einmal gebrochen.

Wehmütig kontrollierte ich mein Fahrzeug. Als ich mein Renault auf dem Platz richtig positionieren wollte stellte ich fest, dass er nicht mehr startete. Nach einem kurzen hoffnungsvollem Startgeräusch ging er gluckernd aus. Alle Versuche schlugen fehl. Noch einen Schaden mehr…

Noch immer traurig umrundete ich mein Auto und begab mich wieder auf den Rückweg. Anschließend durchstreifte ich die Straßen am Hafen, schaute mir einige Geschäfte an und googelte nach Informationen über Tromsø. An dieser Stelle möchte ich mich korrigieren. Tromsø ist keine Kleinstadt. Tromsø hat rd. 41.000 Einwohner, ist modern und schön. Und ab und zu konnte ich auch ein höheres Gebäude entdecken. 

Auf meinem Rundgang überquerte ich auch die Tromsø-Brücke. Nachdem ich die Eismeerkathedrale fotografiert und einmal umrundet hatte ging es zurück zum Auto. Ich hatte meine Papiere für die Fährüberfahrt vergessen. Ich telefonierte nochmal mit dem ADAC. Es meldete sich eine angenehme Frauenstimme. Das erste Mal hatte ich den Eindruck, dass sich jemand mit mir beschäftigt und mitempfindet. Ich kehrte erst spät zum Hotel zurück, setzte mich noch kurz in die Hotellobby, nahm einen Tee zu mir und ging auf mein Zimmer. Den Rest des Tages verbrachte ich damit Übersetzungen für die Konversation mit der Werkstatt vorzubereiten.

Tag 3 – Nach dem Frühstück (das sich in keiner Weise von dem gestrigen unterschied) beschäftigte ich mich den gesamten Vormittag damit lustlos den Blog zu pflegen. In meiner Situation wäre eine Reisebegleitung sehr hilfreich. Geteiltes Leid ist eben halbes Leid.

Bei herrlichem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen dehnte ich meine Expedition auf den südlichen Teil des Zentrums von Tromsø aus.  Viele interessante Sachen konnte ich entdecken. Man muss nur genau hinsehen. Bei der Durchreise habe ich alles nur oberflächlich wahrnehmen können. Nun habe ich aber mehr als genug Zeit. 


Ich entdeckte künstlich angelegte Brutnischen für seltene Mövenarten, ein mit Glas überdachtes altes und als Museum umgebautes Robbenfangschiff, eine kleine Kunstglasbläserei und wie ich meine Malzeiten preisgünstig einnehmen kann. Am Hafen probierte ich das einheimische Eis und danach landete ich wieder in der Hotellobby. Eigentlich ein schöner Tag, … wenn der Schaden am Auto nicht wäre. 




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