Freitag, 4. August 2023

Rondane Nationalpark (1962)

03.08.2023 – Rondane Nationalpark (1962)

Der Tag empfing mich mit gutem Wetter. Da ich für diese Nacht das Dachzelt nicht aufgeschlagen hatte, konnte ich sofort aufbrechen. Ich fuhr jedoch nur einige Meter. Bis zu einem Fluss namens Sjoa. Kurzer Stopp, das Naturwunder betrachtet, dann ging es weiter.

Bis zum Nationalpark waren es eigentlich nur 60 Minuten Fahrzeit. Immer wieder habe ich angehalten, um mir Norwegens Sehenswürdigkeiten anzusehen. So verdreifachte sich die Fahrzeit. Nicht nur meine Trödelei kostete Zeit. Kurz vor dem Ziel verwandelte sich die Straße in einen schmalen Fahrweg, der sich in vielen Kehren und Windungen in atemberaubende Höhe schraubte. Plötzlich ein Schild mit der Aufschrift „Boom“. Ein Schlagbaum versperrte mir den Weg. Die Schranke öffnete sich, nachdem meine Visa-Karte einen Obolus von 50 Kronen bewilligte. Und weiter ging es aufwärts. Auf einer Seite des Weges ging es immer steil nach unten (zumindest gefühlt). 


Kurz nach 10:00 Uhr bin ich endlich eingetroffen. Der Park gefiel mir auf Anhieb. Ich packte schnell meinen Rucksack und schon gings los. 
Mein Ziel war die Peer Gynt Hytta. Die Wanderung verging wie im Flug. Die Felsformation, an die ich mich erinnerte, wurde durch einen Fluss erschaffen. 
Tosend stürzt das Wasser hier bergab. Nach einem Kaffee in der Hütte, beschloss ich in einem weiten Bogen zum Fahrzeug zurückzukehren. Das führte mich auf einen schmalen Wanderweg, fernab von anderen Besuchern. Eine karge Landschaft, ein wilder Fluss und viele Berge prägen das Bild des Nationalparks. Die Vegetation besteht aus kleinen Pflanzen, Moosen und Flechten. Die Wege sind zum Teil austreten, steinig oder matschig. Irgendwo sammelt sich immer genug Wasser um den Wanderer zu einem Umweg zu zwingen. Auch auf die Hinterlassenschaften von Schafen muss geachtet werden. Die ziehen gerade mit ihren Jungen durch den Park. Zweimal habe ich nicht aufgepasst und bin ins Glück getreten. Die Vegetation ist hier so robust, dass sich das Schureinigen erübrigte. Das hätte auch nichts genutzt, denn ein wenig später bin ich mit den Schuhen bis oberhalb der Knöchel im Matsch versunken. Stundenlang war ich allein. Beim Auto angekommen musste ich nur noch die Nacht vorbereiten. Das war ein super Tag.

Der Rondane Nationalpark (1962) ist der älteste Nationalpark Norwegens. Viele Berggipfel sind mehr als 2000 Meter hoch. Hier soll es auch Rentiere geben. Mir sind leider nur Schafe begegnet.

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