Dienstag, 21. November 2017

Neuseeland 2017 - Verdammt, zum KEA nochmal!

Verdammt, zum KEA nochmal!

Dienstag, 21. November 2017 


21.11.2017 - Die Nacht war furchtbar. Ich beschloss dem Elend um fünf Uhr morgens ein Ende zu bereiten. Irgendetwas war immer. Entweder Adventurer rutschte auf Eva oder meine Schlafposition war nicht perfekt und manchmal gab es Geräusche aus der unmittelbaren Umgebung. Und kurz vor fünf ruckelte noch irgendetwas oder irgendwer an meinem Zelt. Als den Kopf raussteckte sah ich wie die Britten aus dem Nebenzelten einen Kea fotografierten. Am Abend zuvor hatte ich schon das Vergnügen. Mehrere Keas umflogen mit lautem Geschrei den Stellplatz des DOC (Department of Conservation / Naturschutzbehörde). Diese Stellplätze sind preiswert, bieten aber wenig Komfort und werden von Keas geliebt.
Ich zücke also meine Kamera und entdecke gleichzeitig drei Löcher im Zelt. Ich wusste nun sofort wer da an meinem Zelt gerüttelt hat. Verdammt nochmal? Es hat nicht eine Nacht überlebt.


Nur ein Kea machte den Stellplatz unsicher. Um mein Zelt hatte er sich ja bereits gekümmert, also war wenig zu befürchten. Als ich mich ihm näherte untersuchte er zwei Campingstühle.



Diese wurden bald uninteressant und er flog auf ein Wohnmobil. Dort versuchte er die Lüftungsklappe im Dach zu öffnen. Die Insassen hatte er nach kurzer Zeit auch geweckt. Eine Einlegesohle hat er auch noch entführt. Da Keas verdammt neugierig sind, muss man ihnen nur etwas hinwerfen, damit ihr Interesse geweckt wird. Mit einem etwas stabileren Stock schaffte ich es einige schöne Fotos vom Bösewicht zu schießen.


Als der Bandit sich aus dem Staub gemacht hatte verschloss ich die Löcher mit Nadel und Faden. Als Imprägnierung kam ordentlich Bienenwachs drauf. Ich hoffe es nützt.
Um acht war ich bereit zum Aufbruch. Mein Ziel war das nur wenige Minuten entfernte Otira Valley. Die Strecke beginnt am Parkplatz direkt am Great Alpine Highway (Nr.73). Eigentlich wollte ich nur die kurze Route wählen. Diese führt nach ca. dreißig bis fünfundvierzig Minuten Fußmarsch zur Bücke die über einen reißenden Flusslauf führ.



Danach ist die Wegstrecke kaum noch markiert und führt bis zum Talende dem Mt. Rolleston. Ich hatte fast den gesamten Weg zurückgelegt, nur das letzte Geröllfeld schien mir ein wenig zu gewagt. Umgeben von schneebedeckten Hängen wollte ich es nicht begehen, zumal immer wieder vor Lawinen gewarnt wird. Besonders angetan hat es mir der reißende Flusslauf. Alle hundert Meter hat er sein Gesicht verändert.


Ich stieg wieder in mein kleines blaues Auto, dass mich sicher zu meiner nächsten Etappe führte. Ich werde die nächsten zwei Tage in der Nähe des Fox Gletschers verbringen. Das Glück war mir hold und ich habe nicht lange nach eier Unterkunft suchen müssen.

Was sonst noch passierte: Beim Zubereiten einer Tütensuppe ist mir in der Gemeinschaftsküche der Kocher explodiert. Mit einem lauten Knall segnete er das Zeitliche. Jetzt kennen mich hier alle. Ein Angestellter entsorgte den Kocher gleich nach seinem Ableben.

Whale Watching ? Auf zum Arthur?s Pass

Dienstag, 21. November 2017


20.11.2017 - Ich wollte nicht auf einem Boot, den halben Tag und für viel Geld, den Walen hinterherjagen (zumal auf den Erfolg auch nie eine Garantie gegeben wird). Daher habe ich mich gestern für Whale Watching per Flugzeug entschieden. Der kleine Airport liegt nur ein kurzes Stück vor Kaikura direkt am Meer und war schnell erreicht. Ich wurde schon erwartet, denn ich war der einzige Fluggast. Ich hätte vor Freude Luftsprünge machen können. Vom Piloten gab es Informatives zu den hiesigen Walpopulationen und eine Sicherheitseinweisung. Und plötzlich fand ich mich auf dem Sitz des Copiloten in einer kleinen Cessna wieder. Einfach super😊.



Kaum in der Luft waren auch sofort Delfine zu sehen. Doch von Walen weit und breit keine Spur. Auf einem Tablet waren die Walortungen vom Vortag markiert. Wir überflogen das Gebiet, aber heute hatten die keine Lust. Zumindest konnte ich die nähere Umgebung von Kaikoura und die Bauarbeiten an den Zufahrtsstraßen gut sehen. Der Pilot fühlte wohl mit mir. Er beschloss für mich und sicherlich auch weil ich die einzige Buchung an diesem Morgen war, den Flug um weitere zehn Minuten zu verlängern. Und dann sahen wir ihn einen einzelnen jungen Pottwal. Mit einem Affenzahn schoss er durch das Wasser. Es war sehr schwierig gute Fotos zu schießen, aber das war mir egal. Nach dem Landeanflug machte ich mich mit einem Hochgefühl im Bauch auf den Weg.



Als ich den Great Alpine Highway erreicht eröffnete sich ein tolles Panorama nach dem Anderen. Die Straße hat Ihren Namen wahrlich verdient. Am Arthurs Pass habe ich mir drei Tagestouren ausgesucht. Welche der Touren es werden wird, hing davon ab wann ich ankomme und wo und wie ich übernachten werde. Rund um den Arthurs Pass gab es kein freies Zimmer und auch alle Cabins waren besetzt. Echt viel Auswahl gibt es hier auch nicht. Mein neues Zelt sollte hier erprobt werden. Auch der Schlafsack konnte hier in realen Bedingungen zeigen was er taugt. Ich besaß vor einigen Jahren einen Schlafsack, auf dem war aufgedruckt der Name Alaska zu lesen. In diesem Schlafsack war auch Alaska drin.😊  Auf diesem hier steht Tundra Adventurer??? Und dann gibt es noch die chinesische Isomatte mit dem Namen EVA. Ich weiß noch nicht was ich von meiner Ausrüstung halten soll. Das wird die Nacht zeigen.

Collingwood nach Kaikoura

Dienstag, 21. November 2017



19.11.2017 - Ich habe mich bereits am Abend zuvor auf die Abreise vorbereitet. Deshalb bin ich schon kurz nach Sonnenaufgang aufgestanden und nach dem Frühstück losgefahren. Knapp fünfhundert Kilometer sind es nach Kaikoura. Ich wusste, dass man sich enorm mit den Fahrzeiten verschätzen kann, aber im Fall Kaikoura gab es noch etwas obendrauf. Die Fahrt ging ich ruhig an, Essens- und Fotopausen und ggf. ein wenig Bewegung. Ich kam trotz der Trödelei gut vorwärts und am frühen Nachmittag war Kaikoura schon ausgeschildert. Das letzte Drittel hatte es aber in sich. Das große Erdbeben, vor fast genau eine Jahr, hat so ziemlich alle Zufahrtsstraßen zerstört.


Die Küstenstraße soll im Dezember fertig werden. Bis dahin ist sie nur am Abend und am Morgen freigegeben. Das bedeutete für mich ca. zehn Kilometer nur im Schneckentempo voranzukommen. Einige hundert Meter bis zum nächsten Streckenposten fahren, dann den Gegenverkehr abwarten und wieder auf Zeichen des Streckenposten losfahren. So ging es bestimmt drei Stunden. Ein Zimmer habe ich ziemlich schnell gefunden. So blieb noch ein wenig Zeit um durch Kaikoura zu streifen. Hier und da gibt es noch Stützen die vom Erdbeben beschädigte Gebäude verstärken.



Sonst ist nicht mehr viel (abgesehen von den Zufahrtsstraßen) zu bemerken. Kaikoura ist ein kleiner Ort der schnell erkundet ist. Haupteinnahme ist der Tourismus / Whale Watching. Damit ich nicht umsonst nach Kaikoura gereist bin, habe ich noch gleich via Internet eine Buchung vorgenommen.
Nachtrag: Ab und zu meldet sich noch der Autoverleih der diesmal eine Mangerentscheidung für Montag ankündigt. Muss ich Angst haben? 😉

Keine Kommentare: