Gillespies und Galway Beach
Mittwoch, 22. November 2017
22.11.2017 - Diesen leichten und schönen Wanderweg bin ich bereits 2010 gegangen. Er hat es mir bereits damals angetan. Ich musste ihn unbedingt wiederholen. Damals schien im Gegensatz zu heute die Sonne. Ich hatte Befürchtungen, dass sich das Wetter verschlechtern könnte. Mein Rucksack wurde dementsprechend mit Schlechtwetterkleidung ausgestattet. Wieder zwei Kilogramm mehr.
Von meiner Unterkunft liegt Gillespies Beach rund einundzwanzig Kilometer entfernt. Bei den letzten elf Kilometern handelt es sich um Gravel Road die durch Regenwald führt. Am Anfang dieser Strecke wurde ein großes Warnschild aufgestellt.
An das Schild kann ich mich nicht erinnern. Jedoch die Warnungen sind durchaus zu beherzigen, denn auf einer Schotterpiste verhält sich ein Fahrzeug mitunter wie auf regennasser Fahrbahn. Nix ist passiert und ich freue mich meines Lebens. An der Gillespies Beach betreibt der DoC eine kleinen Stellplatz für Camper. Als ich dort eintraf war ich erstaunt wie viel Camper sich hier versammelt haben. Haben die alle 2010 meinen Blog gelesen?
Auf dem weiteren Weg hatte ich, Gott sei Dank, keinen Kontakt mehr mit ihnen. Direkt am Strand grenzt ein altes Goldgräberfeld. Im dortigen Morast versinken bzw. verrotten so nach und nach die Maschinen der Glücksritter.
Ich kenne diesen Weg ja bereits und bin aus diesem Grund direkt am Meer entlang gegangen. Es dauerte nicht lange und ich hatte Gesellschaft. Drei bis vier Hektordelfine begleiteten mich bis zur Lagune. Obwohl sie nur fünf bis acht Meter von mir entfernt waren, es ließ sich kein gutes Foto schießen. An der Lagune trennten sich unsere Wege.
Hier führt ein langer Holzsteg über die Lagune bis zum Regenwald. Die letzten zwei Drittel geht der Wanderer auf einem feuchten, teils schlammigen Weg entlang. Hin und wieder müssen umgestürzte Baumriesen unter- oder überquert werden. Bevor die Galway Beach erreicht wird passiert man den Miners Tunnel. Dieser dreißig Meter lange Tunel wurde von Goldgräbern in den Berg gesprengt und diente der Versorgung.
Er endet abrupt an einem Geländer, danach geht es nur noch steil abwärts. Hier kann jedoch ein toller Ausblick auf das Meer genossen werden. Im Tunnel ist es feucht, Flechten und Farne wachsen an den Wänden und wenn der Tunnel betreten wird so wird das Brandungsgeräusch des Meeres um ein Vielfaches verstärkt.
Nach fast sieben Kilometern endet der Weg an einer sehr steilen Holztreppe die über zwei Etagen nach unten führt. Danach ist nur ein kurzen Stück Geröllfeld zu bewältigen und die Galway Beach ist erreicht. An beiden Seiten, im Osten sowie im Westen, wird der der ca. zwei Kilometer lange Strand durch Felsen und Klippen begrenzt. Im Rücken befindet sich ausschließlich mit üppiger Vegetation bewachsene Steilküste. Die steile Treppe ist der einzige Zugang. Im Westen der Bucht befindet sich eine Robbenkolonie. Geschützt durch die Felsen und die einsetzende Flut habe ich nur wenige Fotos von diesen Tieren schießen können. Jedoch mit dem Fernglas ließen sie sich gut beobachten. Ich lief den gesamten Strand entlang.
Ein schwarzer Sandstrand der der oberhalb der Wasserlinie von Kieselsteinen abgelöst wird. An einigen Stellen befindet sich auch ausgesprochen viel Treibholz. Von der Steilküste rieseln kleine Wasserläufe in die Tiefe. Das Brandungsgeräusch mischt sich mit mit dem des herabfallenden Wassers. Ab und an ist ein Möwe zu hören. Ich konnte nicht ein Stück Plastik oder andere von Menschen verursachten Unrat finden. Wie toll ist das denn?
Nur die kleinen Wasserfälle scheinen weniger geworden zu sein. Auch die Zuwegung ist verbreitert worden. Ich werde das zuhause mit alten Fotos überprüfen. Auf dem Rückweg fand ich keine Spur mehr von Delfinen. Dafür umkreiste mich ein kleiner Vogel lange Zeit.