Irgendwo am Pazific in der Nähe von Hornopieren, Caleta Pulche, Puerto Octay
Freitag, 5. Dezember 2014
04. Dezember 2014 - Der Camper ist über und über mit Staub bedeckt. Es ist schwierig nicht selbst etwas davon abzubekommen. Wir befanden uns direkt am Strand und in naher Umgebung, jedoch für uns sichtbar, rauchte der aktive Vulkan Apagado.
Zum Mittag gönnten wir uns eine von Enricos Fertigmahlzeiten. Einfach heißes Wasser aufgießen und fertig ist ein leckeres Gericht. Heute gab es Gulaschsuppe. Sicher ist ein Essen im Restaurant frischer zubereitet, jedoch uns schmeckts. Die Hälfte der Tüten sind bereits aufgebraucht. Die gibt es in jedem Geschäft für Outdoor-Artikel und stellen eine gute Alternative zum Kochen dar. Nachdem wir uns gestärkt hatten, fuhren wir letztmalig auf der Carretera Austral, der Ruta Siete. Für uns endete sie in Caleta Pulche. Dort wechselten wir auf die V-69 und fuhren in Richtung Osorno.
Video - Carretera Austral
“Adios Carretera Austral! Bienvenido Panamericana!”
Die V-69 ist ebenso staubig wie die Carretera. Links der Abgrund zum Fjord, rechts die Felswand, ab und zu eine Ortschaft und oft vor uns ein LKW der Staub auf wirbelte und so die Sicht verhinderte. Irgendwann besserte sich auch der der Zustand dieser Straße und Asphalt löste den Schotter ab. Wir erreichten den Lago Llanquihe. Er ist mit seinen 877 Quadratkilometer der zweitgrößte See Chiles. Östlich von ihm erhebt sich der 2652 Meter hohe Vulkan Osorno.
Da wir noch immer auf der Suche nach einem willigen Geldautomaten waren, verließen wir den direkten Weg zur Stadt Osorno. Wir fanden ihn in Puerto Octay am Lago Llanquihe. Zur Feier des Tages sind wir im besten Restaurant des Ortes eingekehrt. Verstaubt und verschwitzt kehrten wir im Hotel Haase ein. Das Hotel gibt es schon seit über hundet Jahren und wurde ehemals von deutschstämmigen Einwanderern erbaut und betrieben. Viele der Häuser hier zeugen von dieser Epoche.
Der Besucher des Ortes hat den Eindruck durch eine deutsche Ortschaft zu gehen. Obwohl die Häuser restauriert wurden, so machen sie doch einen sehr baufälligen Eindruck.
Zurück zum Essen… Es gab Lachs, der sehr mundete. Leider war der Fisch ein wenig klein geraten. Hier in Puerto Octay fanden wir auch einen akzeptablen Campingplatz.
Als wir gegen 23 Uhr zurückkehrten fiel das Licht im Camper aus. Das war ein cooles Erlebnis… nachts Licht ohne Licht zu reparieren ist einfach nur geil…
Weit nach Mitternacht hatten wir auch das Problem gelöst. Nun strahlt er wieder... unser Camper
Chaiten, Caleta Gonzalo, Leptepu, Hornopiren, irgendwo am Pazific
Freitag, 5. Dezember 2014
03. Dezember 2014 - Übernachtet hatten wir an dem selben Strand wie die Nacht zuvor. Am Morgen begrüßten uns wieder die Delphine und Schwarzhalsschwäne. Diesmal gesellten sich auch noch zwei Hunde hinzu.
Der Vormittag verging wie im Flug. Tanken, Luftdruck überprüfen, das bei Niclas vergessene Handtuch holen und schon war die Zeit zum Aufbruch gekommenen. Bereits gestern hatten wir Tickets für die Fähre nach Hornopiren gekauft. Obwohl die beiden Damen von der Naviera Austral, kein Wort von uns und wir keines von ihnen verstanden, ging doch alles gut. Um nach Honopiren zu gelangen müssen zwei Fähren benutzt werden. Die erste Fähre geht von Caleta Gonzalo ab. Die Passagiere werden auf die nächste Halbinsel übergesetzt. Erst dort führt die Carretera Austral weiter Richtung Norden, um nach zehn Kilometern in Leptepu zu enden. Die wesentlich längere Fahrstrecke führt von hier nach Hornopiren und dauert ca. vier Stunden.
Auf dem Weg nach Caleta Gonzalo erlebten wir eine Überraschung. Die Carretera war gesperrt. Der Tower des Flugplatzes hatte dieses veranlasst. Und so standen wir vor einer verschlossenen Schranke. Ein kleines einmotoriges Flugzeug fuhr auf die Straße, entfernte sich zum Anlauf zu holen, um dann mit knatternden Motor in unsere Richtung zu fahren. Kurz vor der Schranke hob es ab und flog über unsere Köpfe hinweg. Die ganze Aktion dauerte kaum eine Minute. Die Carretera Austral wurde sofort wieder freigegeben.
In Caleta Gonzalo erlebten wir eine ähnlich beeindruckende Aktion. Noch bevor die Fähre das Ufer erreichte wurde die Verladerampe herabgelassen. Sobald diese festen Boden berührte fuhren auch schon die ersten Fahrzeuge herunter. Die Fähre wird weder festgezurrt noch anderweitig fixiert, alles geschieht bei laufenden Motoren. Wichtig aussehendes Bordpersonal weist den Steuermann als auch die Autofahrer ein. Die neue Ladung, auch unser Camper, musste unter strenger Kontrolle rückwärts auf die Fähre fahren. Das war mal richtig spannend… Daniel hat diese Hürde jedoch gut gemeistert.
Nach einer beeindruckenden Fährfahrt gelangten wir gegen zwanzig Uhr in Hornopiren an.
Da war sie wieder, unsere geliebte Carretera Austral. Nach dem ein Geldautomat Daniel wieder mal den Dienst verweigert hatte, war es nun an der Zeit einen Stellplatz für die Nacht zu suchen. Da die Carretera hier so sehr staubt, beschlossen wir abseits der Carretera unser Glück zu versuchen. Und so kam es, dass wir nach einiger Zeit des Suchens, hinter Gott verlassenen Fischerdörfern, einen Platz am Pazifik fanden.
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