Mittwoch, 19. November 2014

Chile und Argentinien 2014 - Von Chile / Torres del Paine nach Argentinien / Perito Moreno

Perito Moreno, El Calafate

Mittwoch, 19. November 2014



18. November 2014 - Die Sonne weckte mich. Obwohl es noch nicht einmal halb acht war, stand die Sonne schon hoch am Himmel. Mit der Sonne haben wir unsere Probleme. Die Nasen sind vollkommen verbrannt.



Jetzt wo es wieder hell ist konnte ich sehen wie schön dieser kleine Parkplatz liegt. Inmitten hügeliger Steppenlandschaft, oberhalb des Lago Argentino, haben wir die Nacht verbracht. Von hier kann man bereits auf der anderen Seite des Sees Calafate entdecken. Zähne putzen, Tagebuch schreiben, Daniel wird wach. Kurz Zeit später geht es weiter nach El Calafate und anschließend zum Perito Moreno. Rund eine Stunde Fahrt bei herrlichen Sonnenschein und wir hatten den Nationalpark los Glaciares erreicht. Die Parkverwaltung knöpfte uns noch fünfhundert Peso ab und dann konnten wir ihn entlich sehen, den Perito Moreno, einen der zugänglichsten und dynamischsten Gletscher der Welt.





Bis auf circa hundert Meter gelangten wir an den Gletscher. Riesing, gewaltig und schön, schwer mit Worten zu beschreiben. Der Gletscher lebt, er macht der Geräusche wie brechender Stahl und wirft mit lautem Getöse Brocken von sich.


Nach zweieinhalb Stunden entschlossen wir uns nach El Calafate aufzubrechen. Auf dem Campingplatz El Ovejero trafen wir am Abend ein. Hier gibt es WiFi, ein Restaurant und Duschen mit heissem Wasser. Den Rest des Tages nutzte ich dazu die fehlenden Bilder auf meinen Blog hochzuladen.

Liebe LeserInnen, hier noch ein Hinweis: Dieser Blog wird unter erschwerten Bedingungen gepflegt. Mir steht nur ein Tablet zur Verfügung und die die schlechtesten Internetverbindungen die ich kenne. Daher sind alle Rechtschreibfehler gewollt und urheberrechtlich geschützt. Viel Spass bein lesen!!!!

Monte Leon, Piedra Buena, Gobernador Gregores, Tres Lagos

Mittwoch, 19. November 2014

17. November 2014 - Bis zwölf Uhr hatten wir gut mit diversen Hausarbeiten zu tun. Die Stuttgarter machten sich etwas früher auf den Weg. Zum Abschied bekam ich noch den Hinweis von ihnen, dass sie einen baugleichen Camper gesehen haben, bei dem die Ketten der Kabinenhalterung gerissen sind. Klar war, dass ich ab sofort unsere im Auge behalten werde. Bei einer Erst-Inspektion fiel mir gleich auf, dass eine Kette nachgespannt werden muss. Was ich sogleich tat. Meine Untersuchung ergab auch, dass eine der Ketten nicht so stark ist wie die anderen. Beim noch genaueren Hinsehen fand ich auch ein Kettenglied ohne durchgehende Schweißnaht. Ich weiss nun nicht wie dankbar ich über diesen Hinweis sein soll. Eine Stunde später waren wir in Piedra Buena. Kurzer Stop um Lebensmittel zu kaufen und um zu tanken. Bis kurz vor Gobernador Gregore hat Daniel geschlafen. In dieser Zeit habe ich das Steuer übernommen. Weiter auf der Ruta National 288. Plötzlich endet diese. Die Umleitung führt über die Ruta Provincial 27. Ein riesiger Umweg.

Die Landschaft wird um so trockener um so mehr man in das Landesinnere kommt. Bis zum Horizont nur Steppe, einige Guanakos und Nandus sind zu sehen.


Ein, zwei LKW sind uns entgegengekommen. Hier bloße keine Panne haben. In Gobernador Gregores nochmal tanken und Geld abheben. Daniel fährt wieder. Weiter auf RN 40. Wieder die 40, ich ahne Schlimmes und sollte Recht behalten. Schon bald fuhren wir wieder auf Schotter. Nächster Ort Tres Lagos noch rd. 200 Kilometer. Die Straße wird immer schlimmer. Ein Auto liegt mit einer Panne am Straßenrand. Wir nehmen einen der drei Insassen mit um Hilfe zu holen. Ganz schön eng auf einmal. An einem Straßenarbeiter-Camp setzen wir den glücklichen Argentinier ab. Die Dämmerung bricht herein. Eigentlich wollten wir es bis zum Perito Moreno schaffen. Um zweiundzwanzig Uhr hielten wir an einer Tankstelle kurz hinter Tres Lagos. Daniel unterhält sich mit einem canadischen Paar, die per Anhalter aus Peru gekommen sind. Beide sehen ziemlich abgerissen aus, sind aber sehr freundlich. Daniel und ich trinken hier unseren ersten Mate. Schmeckt ohne Zucker wie Grasmatte und mit Zucker wie Grasmatte mit Zucker.


Ich beschloss später nochmal Mate zu probieren. Nach der Stärkung konnte es weitergehen. Wir haben an diesem Tag ein ordentliches Pensum an Kilometern geschafft. Auf einem Parkplatz, ungefähr siebzig Kilometer vor Calafate endete dieser Tag.

Nationalpark Monte Leon


Mittwoch, 19. November 2014



16. November 2014 - Ein ruhiger Tag mit viel Sonnenschein. Der patagonische Wind blies verlässlich wie immer. Nach dem Frühstück besichtigten wir die Pinguinkolonie. Hunderte von Magellanpinguinen brüten hier in Monte Leon nah der Küste. Einschlägiger Literatur ist zu entnehmen, dass es sich um fünfundsiebzigtausend Pinguine handeln soll.






Zwischen den vielen niedrigen Sträuchern des Calafatestrauches sind sie zu finden. Stehend oder liegend, uns nicht beachtend und mit sich selbst beschäftigt wirkten sie recht gelassen. Ihre Artgenossen im Wasser schienen dagegen sehr verspielt zu sein. Auf einer Erhebung oberhalb des Strandes befindet sich ein überdachter Aussichtspunkt. Dort kann man vor dem Wind etwas Schutz finden und die etwa zwei Kilometer lange Bucht gut überblicken. Unsere zweite Station an diesem Tag sollte der Cabeza de León (Löwenkopf) sein. Aus einiger Entfernung konnten wir eine Seelöwenkolonie von ca. fünfzig Tieren beobachten. Trotzdem der Wind laut blies waren die Seelöwen gut zu hören. Schade, dass wir nicht näher herankamen.


Unweit der Kolonie befindet sich die Isla Monte Leon. Zwischen 1933 und 1960 wurde hier Guano angebaut. Noch heute sind davon Spuren zu finden. Hier leben tausende Kormorane, Dominikaner- und Raubmöven.


Ein ausgedehnter Spaziergang am Strand rundete den Tag ab. Sowohl in der Nähe der Pinguinkolonie, am Monte Leon und am Strand (also in der Nähe des Campingplatz) fanden wir Pumaspuren.


Am Abend traf ein Ehepaar aus Stuttgart ein. Sie haben ihren Traum von einer einjährigen Reise durch Südamerika wahr gemacht.

Punta Loyola nach Monte Leon

Mittwoch, 19. November 2014

15. November 2014 - Sonnabend, eiskalt empfing uns dieser Morgen. Der Atlantik war nicht zu sehen oder zu hören, doch das Wrack der Majorie Glen wies uns die Richtung. Mit dem Camper fuhren wir so nah wie möglich heran. Bereits an der Stelle an der wir das Auto abstellten sind Teile des Wraks zu finden. Die letzten Meter legten wir zu Fuß zurück. Der Atlantik empfing uns ohne Getöse oder großen Wellengang und auf dem breiten Strand lag Sie, leicht zur Seite geneigt. Nur noch der metallene Rumpf des einstigen Windjamers ist übrig. Reste eines umgestürzten Mastes ragen über die Reeling. Überbleibsel der Ruderanlage sind auch erhalten.


Im Innern erblickten wir nur noch das rostige Skelett des einstigen Frachtschiffes. Die Majorie Glen ist hier Anfang des letzten Jahrhunderts brennend auf Grund gelaufen. In den 1980er Jahren diente sie auch schon mal als Ziel für die argentinische Luftwaffe. Einige Einschusslöcher auf der von der See abgewandten Seite zeugen davon. Auch das hat sie überstanden. Wir hoffen sie übersteht auch noch die nächsten einhundert Jahre.

Gegen dreizehn Uhr machten wir uns auf den Weg zurück nach Rio Gallegos. Das Stadtbild wird von ein- bis zweistöckigen Gebäuden beherrscht. An vielen Gebäuden ist zu sehen, dass die Bewohner nicht im Wohlstand leben. Markant sind auch die vielen politischen Parolen die an den Häuserwänden zu finden sind. Wir parkten im Zentrum. Wenige historische Gebäude sind hier zu sehen. Hier fanden wir die HSBC-Bank und konnten nun ausreichend Geld abheben. Zur Belohnung ließen wir uns in einem Restaurant ein argentinisches Steak schmecken. Da die Gastronomie über WiFi verfügte konnte auch mit der Heimat Kontakt aufgenommen werden.


Nachdem der Einkauf im Camper verstaut wurde, konnten wir uns um seine Reparatur kümmern. Während der letzten Fahrt hat sich eine der Batterien, die das Wohnteil es Campers mit Strom versorgen, gelöst und die Abdeckung zerschlagen und einige Kabel abgerissen. Bevor wir uns auf den Weg machten, wurde mit Hammer, Nagel und Panzerband der Schaden beseitigt.


Auf der Ruta National 3 in Richtung Santa Cruz opferten wir noch etwas Wasser an einen der vielen Schreine des Gaucho Gil, die sich entlang der argentinischen Straßen befinden. Hier werden alle möglichen Dinge als Opfergabe abgelegt. Ziaretten, Wein, aber hauptsächlich Wasser.


Nach mein Wissen wird hier für eine gute Reise und dafür, dass der Reisende niemals Durst leidet eine kleine Gabe abgelegt. Das Ausmaß an manch Altar ist schon beachtlich. Was kann es schaden wenn auch wir etwas ablegen. Daniel opferte sogar eine Zigarette.

Die RN 3 befindet sich in einem sehr guten Zustand. Wir kamen so zügig voran und so erreichten wir gegen Sonnenuntergang den Nationalpark Monte Leon. Am Eingang stand zu lesen: Besucher sollten sich zu ihrer eigenen Sicherheit, in der sechs Kilometer entfernten, Rangerstation registrieren lassen. Wir fuhren also noch weitere sechs Kilometer. Dort angelangt wurden wir von einem sehr jungen und sehr freundlichen Ranger in grüner Uniform begrüßt. Ein verspielter großer weißer Hund war sein Begleiter. Er klärte uns über den Park auf und gab uns zum Abschluss noch Sicherheitshinweise. Nie allein im Park unterwegs sein! Sich nicht abseits der Wege aufhalten! Nicht zwischen neunzehn und neun Uhr im Park wandern! Wenn wir einem Puma begegnen, dann:

1. Dem Puma immer in die Augen sehen! Nie den Rücken zukehren!

2. Nie weglaufen!

3. Mitte den Armen wedeln und laut rufen (Aggressiv wirken)!

4. In das Auto zurückkehren!

5. Die Ranger informieren!

… wenn du noch kannst 😉

Mit diesem Wissen fuhren wir mit den letzten Strahlen der untergehenden Sonne in den Nationalpark. Wir erreichten bei völliger Dunkelheit das Areal des Campingplatzes. Trotz allem, wir hatten eine angenehme Nacht.

Von Chile nach Argentinien

Mittwoch, 19. November 2014

14. November 2014 - Am späten Vormittag ließen wir den Nationalpark Torres del Paine hinter uns.


Wir fuhren Richtung Grenze. In Villa Cerro Castillo beschlossen wir zum Auftanken nach Puerto Natales zu fahren.


Der Grenzübergang nach Argentinien fand danach in Villa Dorothea statt. Die erste argentinische Stadt die wir betraten hieß Rio Turbio. Dort fanden wir keine Geldautomaten die unsere Visa-Karten akzeptierten. Also ging es weiter auf der Ruta Nacional 40 (RN 40) / Routa Cuarenta bis Rospentek. Von hier ab verwandelte sich die RN 40. Der Asphalt wurde durch Schotter abgelöst.


Stunden angestrengter Schleichfahrt folgten. Wir fuhren durch der endlosen Weiten der Ebene von Santa Cruz. Keine Menschenseele, nur Schaafe, wilde Pferde, Hasen oder Stinktiere.


Nach El Zurdo einem kleinen Flusslauf konnte auch ich ans Steuer. Nach einigen  weiteren Kilometern war die RN 40 wieder mit Asphalt versehen.


Gegen zweiundzwanzig Uhr erreichten wir Rio Gallegos, eine größere Stadt am gleichnamigen Fluss. Der Rio Gallegos mündet hier in den Atlantik. Nach dem wir fast alle Geldautomaten darauf überprüft hatten ob sich nicht einer mit unseren Kreditkarten verträgt hatten wir mit meiner ADAC-Visa endlich Erfolg. Da wir heute noch unser Ziel Punta Loyola (ein kleiner Hochseehafen an der Atlantikküste) erreichen wollten, mussten wir weiterfahren. Über eine schlecht geteerte Straße fuhren wir entlang des Rio Gallegos zum Atlantik. Gegen Mitternacht stellten wir den Camper einfach, einige Meter abseits der Straße, ab.

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